Diese Geschichte, die ich hier kurz wiedergeben möchte, liegt schon etliche Jahre zurück. Aber sie hat sich sehr bei mir festgesetzt, und ich denke sehr oft und gerne daran, da es eine der ersten bewussten Erfahrungen war, die ich aufgrund des HangSPIELS erleben konnte und durfte.

Ich hatte damals mein Hang noch nicht lange, es war kurz nach meinem Besuch bei PANArt in Bern. Wir wohnten damals noch in einem kleinen Dörfchen bei Grafenau im Bayerischen Wald. Und wie es wahrscheinlich normal ist, wenn man so etwas Besonderes wie das Hang erhält, probiert man es aus. Das wurde mir übrigens auch auf den Weg mitgegeben – einfach ausprobieren und den Gefühlen und Stimmungen beim HangSPIEL freien Lauf lassen. Und es ist in der Tat wohl das beste Rezept zum und beim HangSPIEL. Für mich zumindest. Andere mögen das anders sehen, aber das ist eine andere Geschichte.

Nun, es hat sich damals halt zugetragen, dass ich vor unserer Wohnung in dem kleinen Dörfchen meist abends, in der Dunkelheit, mich dem Hang gewidmet habe, und die ersten Spielversuche darauf unternommen habe. Das war eine sehr spannende Erfahrung, und ich habe das damals einigermaßen regelmäßig betrieben.

Irgendwann, ein paar Wochen später, saßen wir im örtlichen Gasthaus auf ein Bierchen. Da hat mich eine Frau aus dem Ort angesprochen. Ich wusste, dass ihre Schwiegermutter damals schon sehr pflegebedürftig war, und sie selbst auch durch Krankheit sehr gebeutelt war.

Sie fragte mich, ob ich denn wüsste, was denn da seit einiger Zeit abends für Klänge im Ort zu hören seien. Ich war einigermaßen peinlich berührt, da ich einerseits nicht dachte, dass die Hangklänge von anderen gehört werden, und ich folglich der Meinung war, sie fühlte sich dadurch in ihrer Ruhe gestört.

„Danke, dass ich wieder schlafen kann.“

In entschuldigendem Ton sagte ich, dass das wohl ich sei. Dass ich in Besitz eines neues Instrumentes bin, und ich es einfach ausprobiert habe. Aber wenn sie sich dadurch gestört fühlt, dann tut es mir leid, und ich werde es natürlich künftig unterlassen, abends im Freien zu spielen und zu klimpern.

Darauf meinte sie, das genau das Gegenteil der Fall sei. Ich sollte bloß nicht aufhören, und spielen so oft es geht. Denn seit sie abends die Klänge hört – sie lag zu der Zeit schon immer im Bett – kann sie endlich wieder einschlafen und ruhig schlafen. Und sie hat das Gefühl, dass ihre Schwiegermutter seitdem auch wieder besser und tiefer schläft. Und sie sagte dann nur einen einfachen, kurzen Satz, der mir aber sehr im Gedächtnis geblieben ist: „Danke, dass ich wieder schlafen kann.“

Mich hat das sehr berührt. Und obwohl ich sie dann noch öfter getroffen habe, haben wir über dieses Thema nicht mehr gesprochen. Aber ich habe regelmäßig abends Hang gespielt, und hoffe, dass ich dadurch ihnen noch einige ruhige Nächte ermöglicht habe.